



Umweltcluster "Wissenschaftspark Permoser Straße"
Der Umweltcluster bildet innerhalb des Zukunftszentrums einen international vernetzten Aktivposten mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig/Halle (UFZ), den Leibniz-Instituten für Troposphärenforschung (TROPOS) und Oberflächenmodifizierung (IOM), sowie dem Biomasseforschungszentrum (DBFZ), einer Bundesforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Die Forschungsinstitute sind durch gemeinsame Ideen in wissenschaftlichen und technologischen Transferprozessen verbunden und decken dabei in großem Maßstab Forschungsfelder der Umwelt ab. Die für das Zukunftszentrum relevante Forschung ist eine im weitesten Sinne verstandene Nachhaltigkeitsforschung mit technologischer Absicht, die den Transfergedanken mitdenkt.

Das IOM entwickelt Technologien zur strahlbasierten Oberflächenbearbeitung für gesellschaftliche Herausforderungen. Der Transferauftrag des IOM beruht zwar primär in der Ertüchtigung von Industriekapazitäten, wie z.B. bei der Wasserbehandlung, kann aber durch das neue Zukunftszentrum durch eine wichtige Komponente ergänzt werden, nämlich durch den Austausch- und Transfer von Wissen zu sauberem Wasser, Wasser-Recycling, und dem Umgang mit Wasser unter den immer stärkeren Auswirkungen des Klimawandels. Das Portfolio der Forschungsthemen des IOM umfasst auch andere Aspekte, die direkt mit Umweltforschung und Nachhaltigkeit verbunden sind, wie die Beschichtungen für erneuerbare Energiequellen und führenden Technologien zur effizienteren Informationsverarbeitung, die in europäischer Zusammenarbeit entwickelt werden. Gerade die nicht-technische Seite dieser Forschungen kann durch das Zukunftszentrum deutlich erweitert werden.


Das TROPOS erfasst die Rolle von Aerosolen und Wolken in einem vom Menschen stark beeinflussten Umwelt- und Klimasystem unter der Nutzung modernster Techniken der physikalischen und chemischen Analytik. Das Institut trägt mit dem Nationalen Roadmap Projekt „Aerosol and Trace gas Research InfraStructure“ ACTRIS-D maßgeblich zur Erfassung von Transformationen der Umwelt- und Klimabelastung durch die kurzlebigen Klimakomponenten Aerosole und Wolken bei. Die Forschung in ACTRIS erfasst und identifiziert Transformationsprozesse zur Entwicklung des städtischen und ländlichen Raums, zur Energiewende und Mobilität und bringt diese zum Dialog in der interessierten Öffentlichkeit. Mit den Partnern im Umweltcluster können technologische, interdisziplinäre und gesellschaftsrelevante Kompetenzen kombiniert werden.
Das DBFZ betreibt angewandte Forschung und Entwicklung zur integrierten energetischen und stofflichen Nutzung von Biomasse in der Bioökonomie und einem auf erneuerbaren Energien basierenden Gesamtenergiesystem. Die DBFZ-Vision ist eine klimaneutrale Gesellschaft bis spätestens 2050. Geschlossene Kohlenstoffkreisläufe der Bioökonomie haben dann die fossile Wirtschaft abgelöst. Die vom DBFZ entwickelten und/oder bewerteten Technologien und Konzepte sind ökonomisch tragfähig, ökologisch unbedenklich und sozial verträglich und ermöglichen Innovationen zu Produkten und Dienstleistungen, um eine schnelle Transformation in eine klimaneutrale Gesellschaft sicherzustellen. Für die Braunkohleregion um Leipzig, das Mitteldeutsche Revier, für welches das DBFZ im Projekt „MoreBio“ die Vision einer „Modellregion Bioökonomie“ entwickelt und mit Leben erfüllt, ergibt sich eine doppelte Transformation: der Kohleausstieg und der Wandel zu einer klimaneutralen Wirtschaft müssen parallel gestaltet werden. Die Bioökonomie ist ein zentrales Element dieser Umgestaltung und leistet einen Beitrag zu Wirtschafts- und Regionalentwicklung, Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit. Die räumliche Integration von Rohstofferzeugung, Erst- und Weiterverarbeitung bietet genau wie die innovative Nutzung von Neben- und Reststoffen Diversifizierungs- und regionale Wertschöpfungsmöglichkeiten für Leipzig und Umgebung, die das DBFZ gemeinsam mit den Akteuren vor Ort heben möchte.
